2009 - 2019
zehn Jahre Bottropbaer.de
Deine Nacht war so lang, um Dich war so viel Dunkelheit.
Du hast Dich selbst verlor'n, fühlst nur Schmerz und Deine Einsamkeit
Leben heißt, dass Du weißt, jeder Tag ganz ohne Liebe ist vertan.
Heute Nacht hält die Zeit nur für Dich Ihren Atem an
Deine Chance zu versteh'n, dass die Liebe nicht sterben kann.
Schau nach vorn, hab Vertrau’n, alles Glück dieser Welt wohnt in Dir
Hab den Mut, geh hindurch. Du bekommst ein neues Leben dafür
Spür die Kraft, die Dich trägt, denn auch Dich treibt eine Sehnsucht stets voran
Frag Dein Herz, es sagt Dir: Fang noch einmal von vorne an
Deine Chance zu versteh’n, dass die Liebe nicht sterben kann.
Irgendwer schaut auf Dich, lässt nicht zu, dass Du völlig zerbrichst
Es ist schwer, zu vertrau’n, grad für Dich, denn den Beweis gibt es nicht
Doch auch Du wirst geliebt, bist es wert und das sollst Du von mir erfahr’n
Hoffnung lebt auch in Dir, fang noch einmal von vorne an
Deine Chance zu versteh’n, dass die Liebe nicht sterben kann
Deine Chance aus dem Musical "Vom Geist der Weihnacht"
Was, wenn Weihnachten nicht vor über 2000 Jahren, sondern heute stattgefunden hätte?
DPA: Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln gegen Schreiner aus Nazareth und die unmündige Mutter wurde vorläufig festgenommen.
BETHLEHEM, JUDÄA - In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.
Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.
Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.
Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen."
Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet, sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen. In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."
Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe.
— Bethlehem Brew Works.
Mein Nikolausgedicht
Ho, ho, ho!
Ja, draußen vom Walde, da komm ich her,
Ich möchte euch sagen, es weihnachtet sehr.
All überall auf den Tannenspitzen,
sehe ich viele bunte Lichtlein blitzen
Schneeflocken im Schein der Straßenlaterne tanzen
bedecken Blumen und Pflanzen,
schaut da, die Kinder stürmen aus dem Haus,
sieht die Welt nicht wie gepudert aus?
Denn an dem Tag wenn Frau Holle ihre Betten macht,
werde ich in eine sentimentale Stimmung gebracht.
Die graue Welt ist mit einem mal weiß,
aus Laut wird wie durch ein Wunder leis'
Die Zeit rennt und geht auf den Rest
nun beginnt es, das Weihnachtsfest.
Ein Duft von Mandeln, Punsch und Braten erfüllt den Raum
der Weihnachtsbaum, dort in der Ecke, der ist ein Traum.
Unbeleuchtet er seine Geheimnisse birkt,
im Schein der Kerzen sein buntes Anglitz wirkt
und ich kann mich noch daran erinnern, an manchen Weihnachtstag,
an dem ich unter dem Gabentisch mit großen Augen lag,
und mir all die Kugeln und Sterne im Baum betrachtete,
auf die man von außen gar nicht so achtete.
Ob Schlittschuhläufer, Weihnachtsmann oder Engellein
viele Kugeln, Lametta, Strohsterne - ja bunt musste er sein,
groß und wuchtig, bis zur Zimmerdecke,
nur so gefiel er mir, so erfüllte er seine Zwecke.
Am Vorabend zum Fest von der Mutter aufgestellt,
ich mich schnell mit dem Weihnachtsschmuck hinzugesellt,
denn Weihnachtsbaum schmücken, dass war damals wie auch heute mein Sache,
auf die ich mich das ganze Jahr freue und gerne mache.
Viel lieber als Abwasch und Hausarbeit,
für den Weihnachtsbaum, da habe ich immer Zeit.
Am Heiligen Abend verfolgen wir alle die gleichen Ziele,
ja an diesem Abend, da werden wir viele,
viel mehr als der Herr Pfarrer sonst in der Kirche begrüßt,
volle Bänke, so ein Gottesdienst zum Abschluss den Heiligen Abend versüßt,
denn wurde nicht mitten in der Nacht ein Kind geboren,
so berichtet man es nun seit Jahr und Tag und die Geschichte hat nichts von Ihrem Reiz verloren,
und weil sie sich jeder so gern daran erinnern mag,
feiern wir noch heute diesen besonderen Tag.
Ihr wisst genau, ich brauche dazu nicht mehr viel zu sagen,
was sich in der Heiligen Nacht im fernen Bethlehelm hat zu getragen.
In einer Futtergrippe im alten Stern lag es da,
die Tiere und Hirten kamen von fern und nah,
über dem alten Gemäuer stand ein riesiger Stern,
drei heilige Könige folgten ihm sehr gern,
um dem kleinen Geschöpf Ihre Aufwartung zu machen,
brachten mit die schönsten Sachen.
Ein Engel den armen Hirten erschien im weißen Gewandt,
"Hört, Euch ist der Heiland geboren," verkündets und verschwand
und wenn dann die Glocken läuten um Mitternacht,
haben wir alle an das kleine Kind in der Krippe gedacht.
Mit Stille Nacht und Oh du Fröhliche endet der Kirchenbesuch für dieses Jahr,
alle fanden es toll, wie es diesmal war
und am Ende sind sie doch alle wieder froh in ihre eigenen viere Wände einzukehren,
wollen sich nicht gegen die Völlerei und Faulheit erwehren,
denn Weihnachten ist nicht nur volle Gabenteller, gutes Essen, Glauben und mehr,
Weihnachten ist auch die Zeit der Besinnung, denn die Zeit vor dem Fest streßt sehr!
Weihnachten ist die Erinnerung an einen Tag,
an dem dieses kleine Bündel Mensch in der Futterkrippe lag.
Wenn festliche Lieder durch die Räume hallen,
singen von Schneeflöcken, die von Himmel fallen
schmücken die Zimmer mit Tannenzweigen,
Weihnachtspyramiden und Glaskugeln gehören zum bunten Treiben
das ab Oktober beginnt sich allmählich zu steigern,
manch Weihnachtsmuffel will sich gegen all diese Festlichkeiten verweigern
mit geschmückten Gassen und Weihnachtstrubel
für die Kaufleute rollt nun wieder der Rubel
und man hört sie hinter verschlossenen Türen singen,
Süßer die Kassen nie klingeln,
als zur Weihnachtszeit,
drum macht euch alle für die streßige Zeit des Jahres bereit,
aus den Lautsprecher und im Kaufhaus berieseln sie uns wieder,
mit den altbekannten Weihnachtslieder.
Manch Radiosender will der erste sein
und stimmt uns bereits im November mit Last Christmas ein,
andere besuchen in Wanne Eickel eine besondere Ecke,
pilgern zum Mondpalast zum Unterhaltungszwecke,
wenn Frohet Fest und Tante Sophie mit Dinner for Wanne locken,
bleibt bei den Besuchern kein Auge trocken
und dann gibt es Sie, die im Glühweinrausch mutig singen,
und dabei so manches Weihnachtslied zum Vortrage bringen,
dass so schön schräg und falsch erklingt
dass es manchen Passanten zum Schmunzeln bringt.
Aber ganz egal, ob Helene Fischer oder Wiener Sängerknaben,
jeder kann seine Art von Weihnachtsmusik haben,
ob schrill, rockig oder leise,
Weihnachtsstimmung bekommt jeder auf seine Weise.
Drum sage ich es , damit keiner vergißt,
oh, wie schön doch unsere Weihnacht ist.
Ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt ist toll,
sind die Gassen und Straßen gerade in dieser Zeit besonders voll.
Groß und Klein bleiben an den Ständen stehen,
können sich nicht satt genug an den schönen Sachen sehen.
Pyramiden und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge sollen auch deine Wohnung schmücken,
bunte Kugeln für den Baum, Norwegerpullover auf dem Gabentisch sollen beglücken,
der Geruch von frisch gebrannten Mandeln liegt in der Luft,
Bratwurst und Tannengrün, oh wie lieb ich diesen Duft.
Holzspielzeug und Weihnachtsschmuck,
davon hat man eigentlich nie genug.
Kerzen für den Adventskranz und Engel für den Tisch,
der Weihnachtskarpfen beim Fischhändler ist auch sehr frisch,
Apfel, Nüsse und andere Gaben,
muss ich auch für meinen Weihnachtsteller haben.
Zum Abschluss noch bei einem Glühwein an dem Weihnachtsstand gesellig stehen,
und mit der Bratwurst auf der Hand zur Bushaltestelle gehen.
Doch die vielen bunten Stände laden mich zum verweilen ein,
mit Lebkuchenherz um den Hals lass ich fünfe gerade sein,
und anstatt mich auf den Weg nach Hause zu machen,
halt ich inne vor einem Stand mit handgemachten Spielsachen,
entscheide mich dafür noch ein bißchen auf diesem Weihnachtsmarkt bleiben,
genieße die wärmden Lichter bei anbrechender Dunkelheit und das bunte Treiben,
der Ostwind bläßt mir eisig ins Gesicht,
aber die Kälte stört micht weiter nicht,
eine Daunenjacke hält mich warm und geschützt,
mein Haupt ist auch sehr gut bemützt,
so kann man diesen trüben kalten Wintertag wirklich genießen,
mit heißer Schokolade wird mir keiner den Tag vermiesen,
Die Turmbläser stimmen mit Stille Nacht in diese weihnachtliche Stimmung ein,
von oben grieselt der Schnee lautlos und fein,
hüllt die Welt in eine weiße Zuckerschicht,
Schneeflocken tanzen im Straßenlaternenlicht
und ich schlag den Kragen hoch und gehe,
vorbei an den Häusern, wo Kerzen in den Fenster stehen
und mich daran erinnern, damit es auch keiner vergißt,
wie wunderschön und friedvoll doch die Weihnachtszeit ist.
Die große Tanne dort,
kurz vor meinem Wohnort,
stand vor dem ersten Advent noch stolz im Wald,
bot Mensch und Tier Schutz vor der Naturgewalt,
nun hat sie mitten auf dem Marktplatz ihren neuen Platz gefunden,
wie jedesmal werde ich sie ehrfürchtig umrunden
mein Blick geht nach oben durch ihr dichtes Kleid,
die Zweige von weißen Flocken dick beschneit,
der Schein der elektrischen Kerzen sich im Schnee bricht,
der ganze Weihnachtsbaum erscheint in einem warmen Licht.
Doch diese Ruhe wirkt nur einen Moment,
werden die Weihnachtsgefühle je gehemmt,
wenn alles um dir herum in Streß und Hektik verfällt,
und nicht mehr das Fest, sondern das Geschenk unterm Baum zählt.
Und wenn dann der Geruch von Plätzchen erfüllt den Raum,
Süßigkeiten sind für mich ein (ALB)traum
am Adventskalender das erste Türchen offensteht
und es mit riesigen Schritten auf den Heiligen Abend zugeht,
dann gestehe ich mir selber ein,
oh wie schön kann die Vorfreude auf Weihnachten sein.
Ich denke, der Worte sind nun genug gewechselt,
so mancher Spruch ist schwerfällig wie aus Holz gedrechselt,
nach dem Motto reim dich, oder lass es sein,
du kommst sonst nicht in das Nikolausgedicht mit rein.
Nur soviel sei noch gesagt,
viele Leute haben mich gefragt,
du machst seit Jahr und Tag für uns den Nikolaus,
kamst sogar zu unseren Kindern nach Haus,
hast bei vielen Eindruck hinterlassen,
so manches Kind konnte es gar nicht fassen,
dass es dich wirklich gibt,obwohl den Glauben bereits längst verloren,
stand es dann unsicher vor mir und wirkte wie ertappt, als habe es Plätzchen gestohlen
ich habe Schnuller einkassiert und mitgenommen,
der Schlumpf hat im Tausch dafür Bausteine bekommen,
manche Kids konnte ich für mehr Ordnung in den Zimmer sorgen,
ein paar lernten durch mich dass Teilen und verborgen
meine ehemaligen Kollegen habe ich stets zum lachen gebracht,
obwohl ich auf Ihre Kosten meine Späße hab gemacht.
Ein Weihnachtsfeier ohne Nikolaus,
aus der Nummer kam ich viele Jahre nicht mehr raus.
Doch das ist alles Vergangenheit und lange her,
das Reimen fällt mir nach wievor nicht schwer,
aber nun gebe ich keinen Nikolaus mehr.
Aus einer Schnapsidee damals bei Karstadt geboren,
stand ich mit knapp 16 ziemlich verloren
zum erstenmal vor den Kollegen und Propagandisten,
in einem großen Saal zur Weihnachtsfeier mit vielen kleinen Kisten,
und im Jahr zwei,
war schon ein Engelchen dabei.
Danke an Susanne und Frau Grund,
natürlich auch an Edith, sie war die Nummer drei in der Rund,
die mich damals zum Nikolaus ermutigt haben,
ich selber war sehr unsicher, ihr könnt sie fragen,
aber bei Karstadt Bottrop in der Spielwaren entstand der Spaß
und auch wenn ich danach in vielen verschieden Runden saß,
und den Nikolaus in viele Weihnachtsfeiern gebracht,
ohne die Idee der drei, ich hätte selber nie daran gedacht,
und habe so bei vielen Leuten für Freude und Lachen gesorgt,
habe mir viele "Ideen" für meine Sprüche geborgt,
aber irgendwann kam die Zeit, war es vorbei,
für mich war es eine schöne Schauspielerei.
Aufhören, du musst,
bevor dich überkommt die Unlust.
Vielleicht ändert sich das wieder eines Tages, man wird sehen,
und ich bin bereit, dass muss ich ehrlich gestehen,
denn es gibt nicht schöneres zur Weihnachtszeit,
als strahlende Kinderaugen weit und breit.
Damit werde ich nun schließen,
meine Kollegen konnten früher meinen Auftritt noch kräftig begießen,
die Kinder von damals sind auch schon groß,
doch die Erinnerung an meine Besuche läßt sie nicht los
Damit schließt sich diese Rede und das goldene Buch,
mal schauen, welches Hobby ich mir nun als nächstes such...
In diesem Sinne ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rusch ins neue Jahr,
in der Hoffnung, dass es vielleicht besser wird, als es das bisherige war.
Mein Weihnachtsmann
Es gab vor Jahren den Trend, dass man sich zum Weihnachtsfest kleine oder große Weihnachtsmänner kaufte, die an der Außenfassde, am Balkon oder die Dachrinne hochkraxelte. Fast jedes Haus hatte diesen kleinen oder großen Gabenbringer, der an einem weißen Seil hing, die Pakete unter dem Arm und so den Launen der Natur ausgesetzt war.
Es war zu der Zeit, in der ich noch in Kirchhellen lebte, als meine Mutter mir ebenfalls so einen Weihnachsmann schenkte. Dieser kam in einem großen Karton, musste aufgeblasen werden und mit Stangen stabilisert werden. Er sollte vom Balkon runter hängen, was allerdings ein Problem geben würde, nämlich mit meinen Nachbarn. Das waren Inder und die betrieben unter mir eine gutgehende Pizzeria.
Der Nikolaus war so groß, der konnte nicht am Balkon runterbaumeln, denn dann wäre er direkt den Gästen vor der Nase herumgetanzt. Also musste eine andere Lösung her.
Die Dachrinne. Über mir war das Büro meines damaligen Arbeitgebers. Da würde es sicherlich keine Probleme geben. Also gesagt, getan, frisch ans Werk und die Leiter geholt. Als das Seil dann an der Dachrinne baumelte und der Weihnachtsmann auf meinem Balkon hing, stellte ich ernüchternd fest, dass er so keinen Tag überleben würde. Er schlug immer wieder gegen die Wand und da waren Nägel drin. Keine Ahnung wer die in die Wand geschlagen hat und was sie dort bezwecken sollten. Jedenfalls waren sie nicht gut für den Weihnachtsmann. Also was nun?
Es gab noch die Möglichkeit vom Küchenfenster ihn abseilen zu lassen, aber das hätte Nachbarshund auf den Plan gerufen. Der würde keinen Tag Ruhe geben und stetig den roten Gabenbringer anbellen, bis er wieder weg wäre.
Also hatte ich nun einen Weihnachtsmann, den ich nirgends so richtig unterbringen konnte. Also gewährte ich ihm Asyl. Andere Leute haben Plüschtiere auf ihrer Couch sitzen, ich seit diesem Advent einen Weihnachtsmann.
Nachstehend ein paar Familienfotos mit Weihnachtsmann....
Gibt es einen Weihnachtsmann ?
Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O ´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der "Sun" 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt und seit mehren Jahren am Heiligen Abend auch von der Welt abgedruckt.
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief: Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer war. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig, das er selber antwortete - auf der Titelseite der "Sun":
"Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiß wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia".
Dein Francis Church.
Knecht Rupprecht
von Theodor Storm
Von drauß vom Walde komm ich her.
ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen.
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan.
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn.
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder weihnachten werden!
Ich sprach: O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat.
Hast denn das Säcklein auch bei dir?
Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,
Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.
Hast denn die Rute auch bei dir?
Ich sprach: die Rute die ist hier.
Doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.
Christkindlein sprach: So ist es recht.
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
Von drauß, vom Walde komm ich her,
Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!
Nun sprecht wie ich's herinnen find:
sind's gute Kind, sind's böse Kind
Markt und Straßen
von Joseph von Eichendorff
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend' geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!
Morgen, Kinder, wird's nichts geben
von Erich Kästner
Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man's bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit.
Morgen ist's noch nicht so weit.
Doch ihr dürft nicht traurig werden,
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden,
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.
Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt's Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.
Tannengrün mit Osrambirnen -
lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt's an Holz!
Stille Nacht und heilge Nacht -
Weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht!
Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit . . .
Ach, du liebe Weihnachtszeit!
Last Christmas - letztes Jahr Weihnachten
Seit deinem ersten Schlaganfall 2015 fiel es Dir schwer, etwas alleine zu machen. Früher konntest du noch Autofahren, du bist geheimnisvoll vor Weihnachten losgezogen und hast Geschenke eingekauft. Nützliche Dinge, die man brauchen konnte, aber dann verlorst du einen Teil deiner Selbstständigkeit und irgendwie hast du es auch gespürt, dass vieles nicht mehr so ist, wie es früher einmal war. Du wolltest erst keinen Weihnachtsbaum aufstellen, dann aber doch und am Ende meintest Du, die Zeit über Weihnachten ist einfach zu knapp, wir sollten früher damit beginnen, einen Baum aufzustellen. Wir wären ja keine kleinen Kinder mehr und aus diesem Grund könnten wir ja ab dem 3. Advent unsere Kunsttanne aufbauen und schmücken, dann hätten wir ja länger was davon. Last Christmas - ja als hättest du es geahnt, dass dieses Jahr nichts mehr so sein wird wie früher...
Letztes Jahr wolltest du keine Geschenke, wir brauchen uns nichts zu schenken, denn was wir bräuchte, könnten wir uns bereits unter dem Jahr kaufen und müßten damit nicht bis zu Weihnachten warten. Okay, wir schenken uns nix. Wird zwar ein dürftiger Heiligabend, aber, wenn es dein Wunsch ist, dann respektiere ich ihn. Aber dann habe ich doch klammheimlich was besorgt. Parfum, dass du so gern magst und eine besondere Überraschung. Ich habe einen Stern auf deinen Namen getauft. Als du die Urkunde in Händen hielst, floßen dir hemmungslos die Tränen über die Wangen und du hast dich so gefreut und warst aber gleichzeitig traurig, weil du nichts für mich hattest. Aber das war mir egal, wir hatten doch uns. Heute weiß ich, dass dies ein viel wertvolleres Geschenk ist, als alle Dinge, die man auf der Welt für Geld kaufen kann. Heute, wo nichts mehr so ist, wie vor einem Jahr.
Last Christmas, dass letzte Weihnachten, bleibt in Erinnerung. Jetzt kannst du nicht mehr selbstständig bestimmen, kannst nicht mehr deine Worte äußern und laufen geht auch nicht mehr. Der zweite Schlaganfall hat alles verändert und ich Stehe vor den Scherben unseres Lebens und bin nicht in der Lage sie halbwegs zusammenzusetzen. Ich würde sonst was dafür geben, wenn alles noch einmal so ist wie - Last Christmas.
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Tief im Westen, wo es selten mal schneit,
ist es festlicher, viel weihnachtlicher als Ihr es meint.
Die Leute sind begeistert und entzückt,
schaut wie wunderschön man unsere Stadt hat geschmückt.
Die Einkaufsstraßen glitzern und strahlen, man glaubt es kaum,
hier wird er war, der Weihnachtstraum.
So ein Spaziergang durch die City ist eine gute Idee,
der Weihnachtsmarkt und seine Buden glitzern im Schnee.
Groß und Klein bleiben an den Ständen stehen,
können sich nicht satt genug an den schönen Sachen sehen.
Pyramiden und Räuchermännchen wollen auch deine Wohnung schmücken,
bunte Kugeln für den Baum, Norwegerpullover auf dem Gabentisch sollen beglücken,
der Geruch von frisch gebrannten Mandeln liegt in der Luft,
Bratwurst und Tannengrün, oh wie lieb ich diesen Duft.
Holzspielzeug und Weihnachtsschmuck,
davon hat man eigentlich nie genug.
Kerzen für den Adventskranz und Engel für den Tisch,
der Weihnachtskarpfen beim Fischhändler ist auch sehr frisch,
Äpfel, Nüsse und andere Gaben,
muss ich auch für meinen Weihnachtsteller haben.
Bei Glühwein in geselliger Runde zusammenstehen
oder mit der Bratwurst auf der Hand ein Stückchen gehen.
Die vielen bunten Stände laden mich zum Träumen ein,
oh wie schön kann doch die Weihnachtszeit sein.
An Weihnachten feiern wir diesen Tag,
an dem dieses kleine Bündel Mensch in der Futterkrippe lag.
Festliche Lieder werden wieder durch die Räume hallen,
singen von Schneeflocken, die vom Himmel fallen,
schmücken unsere Zimmer mit Tannenzweigen und Weihnachtsbaum,
der Duft von frischem Backwerk erfüllt den Raum,
aus den Lautsprechern erklingen sie nun wieder,
unsere altbekannten Weihnachtslieder.
Manch Radiosender will der erste sein,
und stimmt uns bereits im November mit Last Christmas ein,
andere besuchen zum Unterhaltungszwecke,
in Wanne Eickel eine besondere Ecke,
wenn Frohet Fest und Tante Sophie mit Dinner for Wanne locken,
bleibt bei keinem Besucher ein Auge trocken,
und dann gibt es welche, die im Glühweinrausch mutig singen
und dabei so manches Weihnachtslied zum Vortrage bringen,
dass so schön schräg und falsch erklingt,
dass es manchen Passanten zum Schmunzeln bringt.
Mit meinem Lebkuchenherz um den Hals lass ich fünfe gerade sein,
Reihe mich in der Runde der Menschen ein,
die geduldig warten auf den Weihnachtsmann,
der mit seinen Rentierschlitten über unsere Köpfe fliegen kann
Die Kinder können es kaum erwarten ihn live zu erleben,
wird er gleich für sie auf der Bühne sein Gastspiel geben,
ihre strahlenden Augen glänzen im Lichterschein,
lädt er sie in seine Wichtelwelt ein,
hat dort gleich Ihren Wunschzettel studiert,
den sie vorher mit ungelenker Hand haben notiert,
Träumen von Eisenbahn, Teddybär und Puppenhaus,
komm alter Mann, rück auch mal ein Smartphone raus,
toll wäre auch eine warme Jacke für kalte Tage,
wir freuen uns über alles, keine Frage.
Mit bunten Papier und Schleife schön verpackt,
was zum Aufreißen, ganz nach unserem Geschmack,
und wenn es dann unter dem Weihnachtsbaum liegt,
jedes Kind hofft, dass es auch alles kriegt,
und kein Wunsch wird vergessen,
dann gibt es auch keinen Knatsch beim Weihnachtsessen.
Ich habe genug gesehen
und entschließe mich zum Gehen,
der Ostwind bläst mir eisig ins Gesicht,
aber die Kälte stört mich weiter nicht,
eine Daunenjacke hält mich warm und geschützt,
mein Haupt ist auch sehr gut bemützt,
so kann man diesen trüben kalten Wintertag wirklich genießen,
mit heißer Schokolade wird mir keiner den Tag vermiesen,
Die Turmbläser stimmen mit Stille Nacht in diese weihnachtliche Stimmung ein,
vom grauen Himmel rieselt der Schnee lautlos und fein,
hüllt die Welt in eine weiße Zuckerschicht,
Schneeflocken tanzen im Straßenlaternenlicht
und ich schlag den Kragen hoch und gehe,
vorbei an den Häusern, in denen Kerzen im Fenster stehen
und mich daran erinnern, damit es auch keiner vergisst,
wie wunderschön und friedvoll doch die Weihnachtszeit ist.
Die große Tanne dort,
kurz vor meinem Wohnort,
stand vor dem ersten Advent noch stolz im Wald,
bot Mensch und Tier Schutz vor der Naturgewalt,
nun hat sie mitten auf dem Marktplatz ihren neuen Platz gefunden,
wie jedes Mal werde ich sie ehrfürchtig umrunden
mein Blick geht nach oben durch ihr dichtes Kleid,
die Zweige von weißen Flocken dick beschneit,
der Schein der elektrischen Kerzen sich im Schnee bricht,
der ganze Weihnachtsbaum erstrahlt in einem warmen Licht.
Doch diese Ruhe wirkt nur einen Moment,
werden die Weihnachtsgefühle je gehemmt,
wenn alles um dir herum in Stress und Hektik verfällt,
und nicht mehr das Fest, sondern nur das Geschenk unterm Baum zählt,
am Adventskalender das erste Türchen offensteht
und es mit riesigen Schritten auf den Heiligen Abend zugeht,
dann gestehe ich mir selber ein,
oh wie schön kann die Vorfreude auf Weihnachten sein.
Erfüllt der Duft von Mandeln, Punsch und Braten den Raum
der Weihnachtsbaum, dort in der Ecke, er ist ein Traum.
Unbeleuchtet er seine Geheimnisse birkt,
im Schein der Kerzen sein buntes Anglitz wirkt
so kann ich mich noch daran erinnern, an manchen Weihnachtstag,
an dem ich als kleiner Bub unter dem Gabentisch mit großen Augen lag,
und hab mir all die Kugeln und Sterne im Baum betrachtet,
auf die man von außen gar nicht so achtet.
Ob Schlittschuhläufer, Weihnachtsmann oder Engellein
viele Kugeln, Lametta, Strohsterne - ja bunt musste er sein,
groß und wuchtig, bis zur Zimmerdecke,
nur so gefiel er mir, so erfüllte er seine Zwecke.
Am Vorabend zum Fest von der Mutter aufgestellt,
ich mich schnell mit dem Weihnachtsschmuck hinzugesellt,
denn Weihnachtsbaum schmücken, das war damals wie auch heute meine Sache,
auf die ich mich das ganze Jahr freue und gerne mache.
Vorsichtig die Kugeln an die Zweige hängen,
Beim Schmücken nicht am Baum herumdrängen,
denn wacklig er in seinem Ständer steht,
vorsichtig er in die richtige Position wird gedreht,
und ist es dann vollbracht
und er leuchte das erste Mal vor der Heiligen Nacht,
wird es einem irgendwie warm ums Herz,
vergessen ist all der Ärger und Schmerz.
Nun soll Weihnachten sein,
und die fernen Kirchenturmglocken läuten es festlich ein.
Denn am Heiligen Abend verfolgen wir alle die gleichen Ziele,
ja an diesem Abend, da werden wir viele,
mehr als der Herr Pfarrer sonst in der Kirche begrüßt,
volle Bänke, so ein Gottesdienst zum Abschluss den Heiligen Abend versüßt,
denn wurde nicht mitten in der Nacht ein Kind geboren,
so berichtet man es nun seit Jahr und Tag und die Geschichte hat nichts von Ihrem Reiz verloren,
und weil sich jeder so gern daran erinnern mag,
feiern wir noch heute diesen besonderen Tag.
Ihr wisst genau, ich brauche dazu nicht mehr viel zu sagen,
was sich in der Heiligen Nacht im fernen Bethlehem hat zu getragen.
In einer Futterkrippe im alten Stell lag es da,
die Tiere und Hirten kamen von fern und nah,
über dem alten Gemäuer stand ein riesiger Stern,
drei heilige Könige folgten ihm sehr gern,
um dem kleinen Geschöpf Ihre Aufwartung zu machen,
brachten mit die schönsten Sachen.
Ein Engel den armen Hirten erschien im weißen Gewandt,
"Hört, Euch ist der Heiland geboren", verkündet und verschwand
und wenn dann die Glocken läuten um Mitternacht,
haben wir alle an das kleine Kind in der Krippe gedacht.
Mit Stille Nacht und Oh du Fröhliche endet der Kirchenbesuch für dieses Jahr,
alle fanden es toll, wie es diesmal war
und am Ende wir alle beseelt nach Hause ziehen,
für einen Moment konnten wir dem Alltag entfliehen.
Denn Weihnachten ist nicht nur volle Gabenteller, gutes Essen, Glauben und mehr,
Weihnachten ist auch die Zeit der Besinnung, des Frieden, denn dieses brauchen wir sehr!
In diesem Sinne ein frohes Weihnachtsfest und guten Rutsch ins neue Jahr,
in der Hoffnung, dass es besser oder genauso gut ist, wie es das Alte war.
Frieden und Gesundheit sollen an erster Stelle stehen,
wenn wir in eine neue Zeitrechnung gehen.
Weihnachtsblues
Die Luft ist winterlich und frisch,
ein Adventskranz fehlt schon seit Jahren auf deinem Tisch,
deine Fenster dunkel und leer,
die Stimmung gedrückt und schwer,
kein Weihnachtsstern blinkend im Fenster hängt,
niemand da, der dich zum Schmücken drängt,
keiner, der dir einen Adventskalender schenkt,
oder mit Weihnachtsgrüßen an dich denkt.
Die Zeit dir durch die Finger rinnt,
bist nicht mehr jung, hast kein Kind,
die letzten Verwandten in diesem Jahr gegangen,
lebst vor dich hin, bist in deinen Depressionen gefangen.
Seit Tagen ist die bunte Weihnachtswelt im Fernsehen bei dir zu Gast,
lebst mit den Menschen auf der Mattscheibe, weil du keine Freunde mehr hast,
die haben sich vor Jahren schon von dir abgewandt,
weil keiner von denen je deine Sorgen verstand.
Als es dir gut ging, warst du der Beste,
gerne kamen sie zu dir, auch zum Weihnachtsfeste,
aber als das Geld knapp wurde und die Geschenke kleiner,
blieb der Besuch aus und die Lügen wurden gemeiner,
irgendwann war nur noch der Tod dein einziger Begleiter,
nachts im Traum kam er als schwarzer Reiter,
holte die Menschen, die dir waren geblieben,
niemand mehr da, den du konntest lieben.
Das ganze Jahr über ist dir deine Einsamkeit nicht bewusst,
aber an Weihnachten packt dich der große Frust.
Siehst die glücklichen Menschen zum Verwandtenbesuch gehen,
kannst die Erwartung der Kinder in ihren Augen sehen,
du selber bleibst draußen vor der Tür zurück,
verlassen hat dich dein ganzes Glück.
Dich packt der Weihnachtsblues an diesen Tagen,
keiner wird dich vermissen, keiner nach dir fragen,
wenn du heimlich still und leise diese Erde wirst verlassen,
zum Heiligen Abend du den Entschluss wirst fassen,
die anderen Menschen ihr Geschenkpapier runter reißen,
muss der Einsame seinen Mut beweisen,
wirst dich mit dem Messer selbst verletzen
und diesem Elend ein Ende setzen.
Aber irgendetwas hält dich von deinem Vorhaben ab,
das Geld und die Lebenszeit zwar knapp,
sitzt vor deinem leeren Glas,
denkst, okay, das war‘s,
hörst dann aber irgendwo im Haus jemanden Weihnachtslieder singen,
Kinderstimmen, die lieblich erklingen.
Dein Gedächtnis zeigt dir dabei auf seine Weise,
wie es bei einem Lied mit dir geht auf Zeitreise,
ohne deinen Sessel zu verlassen,
Erinnerungen, an vergangene Weihnachten die nicht verblassen.
Wirst mit einem Mal wieder zu einem Kind,
das so neugierig und aufgeregt wie alle Kinder sind.
Stehst als kleiner Zwerg,
inmitten deines Geschenkeberg,
siehst die Verwandten um dich herumsitzen,
die Lichter des Baumes in den bunten Kugeln aufblitzen.
Bilder, die du schon lange hast vergessen,
deine Familie gemeinsam beim Gänsebraten essen,
Uroma, die mühsam an der Pelle herum kaute,
Opa, der den Braten nur mit Kräuterlikör verdaute,
Oma, die sich sorgte, ob das Essen für alle reicht,
und die Mama, die dir nicht von der Seite weicht.
Du würdest lieber mit deinen Geschenken herumtollen,
doch beim Essen gilt stillsitzen und zählt kein Wollen,
dann ein Zeitsprung und du sitzt wieder am Tisch allein,
die Wirklichkeit kann so grausam sein.
Die Weihnachtslieder sind verklungen,
Stille im Haus, hier wird nicht mehr gesungen,
mit einem Blick auf die Uhr stellst du fest,
vom Tag bleibt nur noch ein kümmerlicher Rest.
Die Nachbarn mit den Kindern sind in die Kirche gegangen,
dort hat auch schon bald die Christmette angefangen.
Du bist allein mit deinem Leid und deinen Träumen,
kalt ist es geworden in deinen Räumen.
Dann wirst du müde und schläfst ein,
der liebe Gott will gnädig mit dir sein.
Ein warmes helles Licht tröstet dich und nimmt dir all deine Qual,
ja das letzte Getränk war eine gute Wahl.
Alle Ängste, Trauer und Schmerzen sind verschwunden,
du hast dich mit deinem Ende abgefunden,
nun trittst du deine letzte Reise an,
zurück zu dem Ursprung, dorthin, wo alles begann.
Hinter dem Regenbogen werden deine Lieben stehen,
du freust dich schon auf ein Wiedersehen.
Zurückbleibt deine leblose Hülle und eine Zeile,
hingeschrieben von dir aus Langeweile,
aber hier stimmt jedes Wort,
Tschüss Leute, ich bin dann mal fort…
Alle Jahre wieder…
Am 24. Dezember ist es soweit,
dann macht sich bei Oma die Weihnachtsstimmung breit,
vorher jagt sie den Opa zum Einkaufen raus,
und ruft selber das jährliche Chaos aus.
Am Abend kommen die Kinder und Enkellein,
wie jedes Jahr muss dieser Tag was besonderes sein.
Denn einmal im Jahr versammelt sich bei Oma alles am Tisch,
sie kocht und backt, alles ist frisch.
Nur zum Weihnachtsfest kommt die Familie von nah und fern,
diese Zeit hat Oma sehr gern.
Opa hingegen wünschte, der Stress wäre vorbei,
am Weihnachtsabend, hat er endlich frei,
Für ihn ist der Weihnachtstrubel gelaufen,
endlich die Füße hoch und einen Saufen,
denn seit Tagen muss er rennen,
bis endlich die Kerzen am Weihnachtsbaum brennen.
Die Oma hat ihm eine Einkaufsliste gemacht,
hoffentlich hat sie auch an alles gedacht.
Am 24. Dezember 14 Uhr ist Ladenschluss,
jedes vergessene Teil sorgt bei Oma für argen Verdruss,
denn kann sie nix mehr besorgen,
muss sie sich wieder was von der Nachbarin borgen.
Ganz oben auf der Einkaufsliste befindet sich der Baum,
bei Opa hingegen steht die Frage im Raum,
muss dass wirklich sein,
die Kinder sind doch nicht mehr so klein,
jedes Jahr die gleich Qual,
Mensch, habe ich denn keine andere Wahl.
Das kleine Bäumchen auf dem Couchtisch in der Ecke,
erfüllt doch genauso seine Zwecke.
Alle Jahre wieder dann der gleiche Disput,
zum Wiedersprechen hat Opa keinen Mut,
also zieht er los, wie befohlen,
um endlich den Weihnachtsbaum zu holen.
Heilig Abend ohne Tannenbaum, das gibet nicht,
Oma freut sich das ganze Jahr auf das wärmende Kerzenlicht
und Opa, weil er Oma liebt,
er nur kurz seinen Frust schiebt.
Er wuchtet und schleppt die Tanne,
während die Oma schwingt die Pfanne,
sie macht ihm zur Versöhnung sein Lieblingsessen,
damit ist der Streit auch wieder vergessen.
Die Rollen in diesem Stück sind klar verteilt,
Opa ist derjenige der von Laden zu Laden eilt,
Oma in der Küche das Zepter schwingt,
und köstlichen Speise auf den Teller bringt.
Am frühen Morgen vor dem Heiligen Fest,
besorgt der Opa wie aufgetragen den Rest.
Ausschlafen ist an diesem Tag nicht drin,
Oma jagt ihn morgens um sieben zum Wochenmarkt hin,
Gänsebraten, Wurst und Käse,
nicht vergessen die Kartoffeln und Mayonaise,
er muss sich spurten und darf nicht verweilen,
Oma muss sich mit dem Kochen beeilen,
denn nach Einbruch der Dunkelheit steht die ganze Sippe vor dem Haus,
Tisch und Zimmer sehen bis dahin festlich aus.
Oma brutzelt, kocht und singt immer wieder,
die altbekannten Weihnachtslieder.
Opa hat den Baum geschmückt,
den Tisch und Stühle zusammengerückt,
die letzten Geschenke verpackt und macht sich fein,
Oma dreht den Herd runter, die Gans muss auch fertig sein,
vor der Tür sind die ersten Stimmen zu hören,
nicht zu laut, mal will ja nicht die Nachbarn stören,
dann sind sie mit einem Mal alle da,
Sohn, Tochter mit Partner und die Enkelschar.
Bepackt mit bunten Geschenken und lieben Grüßen,
wollen sie den Eltern den Abend versüßen.
Vor dem Essen beginnt gleich die Bescherung,
für Oma und Opa eine heimliche Vermehrung.
Wie jedes Jahr bekommt der Opa Socken, Schlips und Süßigkeiten,
Dinge, die ihm nur anscheinend Freude bereiten,
die Oma hebt abwehrend die Hand und will nichts haben,
von den wohlgemeinten Gaben.
Spricht davon, dass man doch nichts mehr vermisst,
und dabei nicht vergisst,
sich für die neue Schürze und CD mit Weihnachtslieder zu bedanken,
in dem Moment fangen die Enkel an sich zu zanken,
denn jeder möchte der erste sein,
der von den Großeltern bekommt sein Geschenklein.
Der Kleinste mit Tränen in den Augen ist der Sieger,
er wirft sich vor dem Weihnachtsbaum auf dem Boden nieder,
um seine Legobausteine auszubreiten,
und dies mit seinem fröhlichen Lachen zu begleiten.
Der Mittlere probiert sein neues Smartphone aus
Und postet via Facebook in die weite Welte hinaus,
Schaut bei uns ist Bescherung gewesen,
und hofft, dass es alle seine Freunde lesen.
Die Älteste bekommt von den Großeltern ein Gutschein,
den löst sie nach Weihnachten gleich im Sportladen ein,
sie hat ihren eigenen Kopf und weiß genau was gefällt,
deswegen hat sie bereits vor Weihnachten bei der Oma den Gutschein bestellt.
Die Tochter ist bescheiden geworden und tritt zugunsten der Kinder zurück,
hat sie doch mit ihren drei Kids gefunden das große Glück,
aber Oma und Opa schieben ihr heimlich einen Umschlag zu,
die Tochter grinst und lässt ihn in die Tasche gleiten im Nuh.
Der Sohn ist mal wieder mit einer neuen Liebe zu den Eltern gekommen,
jedes Jahr hat er sich aufs neue vorgenommen,
diesmal ist es die richtig, die große Liebe in seinem Leben,
vielleicht wird es zum nächsten Weihnachtsfest einen neuen Enkel geben,
die Oma nickt, als hätte sie es geglaubt,
aber Flunkern ist im Sinne einer harmonischen Weihnacht immer erlaubt.
Wie oft sprach der Sohn von einem Kind,
nun, er sich aber auf der aufsteigenden Karriereleiter befind,
und die Frauen, die seinen Erfolg mitgenossen,
waren meist nicht in ihn, sondern in sein Geld verschossen.
Er brauchte nichts und gab gerne,
direkt am ersten Weihnachtstag ging es in die Ferne,
spendierte großzügig seiner Schwester, Schwager und den Kinderlein,
einen Skiurlaub in den Bergen, ist das nicht fein.
Er selber freute sich über die selbstgemachten Leckereien seiner Mutter,
die Plätzchen und den Stollen mit der guten Butter.
Alles andere würde er kein Interesse schenken,
dies sprach er aus, ohne Bedenken.
Da seine Eltern nicht mehr Reisen wollten und lieber daheim blieben,
hatte er ihnen einen Gutschein für ein Theaterbesuch geschrieben,
die Karte sollte für die Eltern sein,
und dazu eine Flasche guten Wein,
damit war er der große Sieger an diesem Weihnachtsfest,
ungläubig staunte der Rest.
Geiz war eigentlich seine Masche,
er galt als der Mann mit der zugenähten Tasche,
doch die neue Frau an seiner Seite schien ihn glücklich zu machen,
früher war er egoistisch, dache nicht an solche Sachen.
Heute hatte er alle Glücklich gemacht,
an diesem Abend vor der heiligen Nacht.
Seine Schwester und die Kids mit dem Urlaub überrascht,
hatte er nun von der Freude der anderen genascht,
lernte geben ist Seeliger als nehmen,
für seinen früheren Geiz musste er sich schämen.
Er hatte den Sinn von Weihnachten begriffen,
er selber hat auf sein Geld gepfiffen,
denn die freudigen Augen der Beschenkten waren Belohnung genug,
seine frühere Zufriedenheit war nichts als Selbstbetrug.
Nach der Bescherung tafelte die Oma groß auf,
Gänsebraten, Rotkohl, Knödel gab es im Verlauf,
Kartoffelsalat, Wurst und Käseplatte durfte nicht fehlen,
die Hosenbunde wurden eng und man begann sich zu quälen,
zum guter Letzt, dies war der Brauch,
gab es für jeden einen Magenbitter, für die Älteste auch,
der Kleine und Mittlere spielten friedlich am Boden mit ihren Steinen,
der Opa stand in der Küche auf seinen müden Beinen,
und spülte und sang dabei alte Lieder,
so, wie alle Jahre wieder.
Wenn es am schönsten ist, dann sollte man gehen,
ein toller Abend war das Wiedersehen.
Die Familie direkt von hier aus in den Weihnachtsurlaub startet,
Opa schon lange auf diesen Moment hat gewartet,
denn kaum war der Besuch gegangen,
hatte der gemütliche Teil des Abends angefangen.
Die enge Hose aus und den Fernseher an,
jetzt ist die Christmette dran.
Früher ist man selber noch in die Kirche gegangen,
heute wartet man darauf, dass es im Fernsehen hat angefangen.
Nicht nur der Tag neigt sich dem Ende zu
auch die Kraft ist verbraucht im Nuh.
Beide haben jetzt wieder ein Jahr Ruhe und Zeit,
denn alle Jahre wieder macht sich der Stress breit.
Oma küsst Opa zufrieden auf den Mund,
frohe Weihnachten mein Lieber und bleib gesund.
Alle Jahre wieder…
Vier Kerzen
Am Adventskranz brannten vier Kerzen. Draußen lag Schnee und es war ganz still. So still, dass man hören konnte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt Sicherheit, doch auf der Welt gibt es so viele Kriege. Die Menschen wollen mich nicht." Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und verglomm schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts mehr. Was macht es für einen Sinn, ob ich brenne oder nicht?" Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze verlosch.
Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: "Ich heiße LIEBE. Mir fehlt die Kraft weiter zu brennen; Egoismus beherrscht die Welt. Die Menschen sehen nur sich selbst, und sie sind nicht bereit, einander glücklich zu machen." Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind ins Zimmer. Erstaunt schaute es die Kerzen an und sagte: "Warum brennt ihr nicht? Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein." Betrübt ließ es den Blick über die drei verloschenen Kerzen schweifen.
Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Sei nicht traurig, mein Kind. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG."
Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.
Winterzeit
Es gab mal eine Zeit,
da hat es zu Weihnachten noch richtig geschneit.
Ich war damals noch ein Schulkind,
das, wie alle Kinder Schnee einfach toll find.
Aber Schnee im Ruhrgebiet war eine Seltenheit,
und fielen die weißen Flocken, dann waren wir bereit.
Morgens die Augen auf und sahen die weiße Pracht,
Mensch, wer hätte das gedacht,
Frau Holle hatte mit uns Ruhrpottkids ein einsehen,
wir konnten endlich zum Rodeln gehen.
Bestimmten Regen und Dunkelheit unseren Winter,
steckten die Kraftwerke der Umgebung dahinter,
denn gaben Scholven und Steag richtig Feuer,
war das jeder Schneeflocke nicht geheuer.
Die dicken Wolken machten lieber einen Bogen um unser Revier,
schneiten in den Bergen, aber nicht hier.
War es dann endlich soweit, dann ging es raus,
nichts hielt uns mehr im Haus.
Warm eingepackt mit Mütze, Hose, Schal,
den Schlitten geschultert, liefen zum Rodelhügel unser Wahl,
trafen die Freunde zum Rodeln am Hang,
das war immer ein riesiger Andrang.
Alle Kinder aus unserem Kiez schienen hier vereint,
das ging auch, wenn die Sonne nicht scheint.
Der leichte Schneefall und Kälte störten nicht,
wir ging erst nach Hause, wenn leuchtete das Straßenlaternenlicht,
die Eltern machten sich um uns keine Sorgen,
auch wenn wir draußen waren seit dem frühen Morgen.
Der Treffpunkt unser Rodelhang,
bei den Hochhäusern, war weder groß noch lang.
Gefühlte Hundertmal wir den Schlitten nach oben zogen,
die Abfahrt war kurz, doch der Spaß hat überwogen.
Meistens war die weiße Pracht nur ein kurzes Vergnügen,
es schien so, als wollte man uns um unseren Winter betrügen,
aber war es mal kalt und lag der Schnee sehr lange,
verlor er schnell sein weiße Farbe am Rodelhange.
Die Piste durch den Frost hartgefroren und sehr rasant,
so manche Abfahrt ein böses Ende fand.
Wir liebten unser Schnee die wenigen Tage im Jahr,
kurze Zeit später er durch den Kohlenstaub nur rußig und dreckig war.
Einmal im Jahr die Schulklasse ins Sauerland fuhr
in Küstelberg, Bödefeld oder Winterberg endete jede Tour.
Hier gab es Spaß auf den Bergen und der Piste,
keiner der Schüler an diesem Tag die Schule vermisste.
Hier war rodeln ein toller Spaß,
den so schnell keiner von uns vergaß.
Wir zogen unsere Schlitten durch den Tiefschnee nach oben,
genossen es, so richtig herumzutoben,
Schneeballschlacht und Schneewäsche gehörten mit dazu,
so mancher Kumpel war nass im Nuh.
Doch Schneeanzug und Wintersachen schützen vor der Kälte sehr,
auf der Heimfahrt im warmen Bus spürten wir unsere Füße nicht mehr.
Das war noch Winter, man merkt, wie die Zeit rennt,
und nicht so ein kurzes Gastspiel, wie heute kurz im Advent.
Schnee und Ruhrgebiet das passt nicht mehr,
denn nun tun sich die Autofahrer besonders schwer,
wenn heuer eine Schneeflocke vom Himmel zu Boden fliegt,
gleich die Bahn und der Verkehr danieder liegt.
Schön ist die Erinnerung an die Kinderzeit,
voller Spaß, sorgenfrei und Unbekümmertheit.
Advent und das Wunder der Weihnachtsnacht,
darüber habe ich als Erwachsener lange nachgedacht,
früher als Kind schien die Zeit zu stehen,
heute scheint sie wie im Fluge zu vergehen.
Was ist heute noch ein Tag, eine Woche oder Jahr?
Als Kind zog sich die Adventszeit, war doch klar,
am Heilige Abend wollte die Zeit bis zur Bescherung nicht vergehen,
denn meine Mutter musste immer an diesem Tag ihren Spätdienst versehen,
während andere Kinder in der Nachbarschaft ihre Geschenke bekamen,
sprengte der Spätdienst jeglichen zeitlichen Rahmen.
Erst um halb zehn bei der Nacht,
hat der Weihnachtsmann an mich gedacht.
Dafür war es in dem Jahr die geilste Zeit,
die Nachbarskinder schliefen weit und breit,
da habe ich mit meiner Mutter im Zimmer gehockt
und bis in die frühen Morgenstunden mit der Bahn gezockt.
Die Strecke wie ein vierblättriges Kleeblatt aufgebaut,
stand bis ins neue Jahr, bevor sie wieder wurde abgebaut.
Jedes Jahr zum Weihnachtsfest kamen Ergänzungen hinzu,
ab meinem zwölften Lebensjahr war dann aber endgültig Ruh.
Züge, Gleise, Anhänger und mehr,
stillgelegt war der Eisenbahnverkehr.
Sie blieben auch am Weihnachtsfest in ihren Kisten verstaut,
und wurden nie wieder aufgebaut.
Kicker und Fußball meine neue Leidenschaft sind,
Bravo und Bücher ich mit einmal interessanter find.
Schreiben und Reportagen, sollten meine Zukunft sein,
den Beruf des Journalisten fand ich fein.
Dann aber nahm meine Karriere einen dummer Verlauf,
schon landete ich bei Karstadt im Verkauf.
Der Weg zum Abitur für mich greifbar nah und begehrt,
aber meine Großeltern haben sich gegen meine Pläne gewehrt,
der Traum vom Journalisten platze wie die Seifenblase im Wind,
so ist das, wenn man keine Sponsoren find.
Der Winter und Schnee bleiben mir in meinen Träumen erhalten,
Weihnachten, Nikolaus und Gedicht möchte ich weiterhin gestalten,
noch einmal als Kind die Pisten runter schießen,
die Kälte und den Schnee im gefrorenen Gesicht genießen,
mit den Freunden einen Schneemann bauen,
sich abends den Bauch mit Kakao vollhauen.
Den Winter, wie ich ihn kannte, gibt es nicht mehr,
Schnee zu Weihnachten wünsche ich mir sehr,
aber wir müssen wohl damit leben,
dass es keine weiße Weihnachten mehr wird geben.
Frohe Weihnachten und ein guten Start ins neue Jahr,
möge es erfolgreicher und besser sein, als dieses es war.
Unser Weihnachtskarpfen
In Erinnerung an vergangene Weihnachtsfeste,
Vor allem aber an unsere lieben Gäste,
Denke ich gerne an den einen zurück,
Ihn kennenlernen zu dürfen war ein besonderes Glück,
Man suchte nach einem Namen und fand,
Von nun an wirst du Ferdinand genannt.
Ein namenloser Gast,
Habe ich da etwa was verpasst?
Des Rätsels Lösung ist nah,
In wenigen Augenblicken seht ihr klar,
Denn unser Gast ist ein Fisch,
Karpfen sollte Heiligabend auf den Tisch.
Es gab von mir leises Gemecker,
Fand ich Fisch an Weihnachten nicht sehr lecker.
Was Traditionelles sollte es nach meiner Vorstellung schon sein,
Fisch unterm Tannenbaum fand ich nicht fein,
Kartoffelsalat und Würstchen dazu, wie all die Jahre war ein Schmaus,
Nur die Köchin fand, brechen wir aus dieser Tradition mal aus
Und probieren ohne weitere Diskussion Fisch,
Ansonsten gibt es dieses Jahr leere Teller auf den Tisch.
Weihnachten rückte immer näher und es kam der Tag,
Über den ich nicht lange nachdenken mag.
Zwei Tage vor dem Fest ging es auf dem Wochenmarkt zum Einkaufen,
Mit schweren Taschen bepackt musste ich mitlaufen.
Das Thema Fisch war seit Tagen totgeschwiegen
Und es schien so, als würde ich meinen Willen durchgesetzt kriegen.
Bis wir plötzlich vor den großen Becken mit Karpfen standen,
Den wir abseits vom Markt bei einem Fischhändler fanden.
Meine bessere Hälfte bei diesem Anblick frohlockte,
Da schwimmt unser Weihnachtsessen, während ich bockte.
Ein Prachtkerl von einem Karpfen drehte in dem engen Becken seine Runden,
ich merkte schon, er hatte in uns seinen Scharfrichter gefunden.
Ein Schlag auf den Kopf und vorbei wäre es mit seinem Leben,
würde er doch ein großartiges Essen zum Heiligabend abgeben.
Ich hörte mich sagen: Zwei Tage bis zum Fest, geben wir ihn diese Zeit als Gnadenfrist,
bis er der Höhepunkt auf unserer festlichen Tafel ist.
Kurzum kaufte ich den größten Eimer, den es im benachbarten Laden gab,
so dass ich was als Transportmittel für den Karpfen hab.
Der Händler sehr nett und gewandt,
gratulierte mir zu der Lösung, die ich fand.
Wasser in den Eimer rein, Karpfen gekauft,
so nahm das Schicksal sein Lauf.
Freundlich verabschiedete sich der Händler und wünschte uns viel Glück,
irgendwie schien er zu ahnen, Ferdinand kommt irgendwann zu ihm zurück.
Nicht als Retoure, wie ihr nun denkt,
nein, wir habe ihn am ersten Weihnachtstag die Freiheit geschenkt.
Bis dahin drehte er seine Runden in unserer Badewanne,
keiner wagte es, ihn zu töten und ab in die Pfanne.
Selbst meine bessere Hälfte schien der nasse Gast nicht mehr zu munden,
saß sie auf dem Klo und schaute ihm zu, wie er drehte seine Runden.
Okay, du hast mich überzeugt, meinte sie im Frust,
gibt es dieses Jahr doch wieder Kartoffelsalat mit Wurst.
Heiligabend und die Gäste kamen,
jeder von ihnen den Karpfen in der Wanne zur Kenntnis nahmen.
Keiner kannte das arme Schwein,
dessen Wurst wir stopften in uns rein,
aber der Fisch nun zwei Tage bei uns zu Gast,
du bei seinem Anblick keinen Hunger mehr auf ihn hast.
Es war noch dunkel am Weihnachtsmorgen und alles schlief,
als der Weiher schon nach Ferdinand rief.
Als die ersten Sonnenstrahlen das Wasser berührten,
nur noch wenige Schritte mich zum Weiher führten,
ich ging in die Hocke und setzte den Eimer ab.
Ich fühlte mich traurig und sehr schlapp.
Verspreche mir Ferdinand, sei clever und pass gut auf dich auf,
mach einen Bogen um Netz und Angel, nimm einen Umweg in Kauf,
denn beim nächsten Mal erwischt du vielleicht einen Liebhaber für Fisch
und landest am Ende in der Pfanne und als Hauptgericht auf dem Tisch.
Es schien so, als würde er mich verstehen,
er hielt inne um mich anzusehen.
Zeit zum Abschied nehmen, meinte ich,
führte den Eimer ins Wasser, beugte mich,
Ferdinand sprang aus dem engen Gefängnis raus,
drehte eine Runde vor mir und schwamm in die Mitte des Weihers hinaus.
Es waren nur drei Tage in meinem Leben,
aber dieser feuchte Freund hat mir so viel Liebe gegeben,
doch nun freue ich mich wieder auf meine Wanne und auf ein heißes Bad,
dass Ferdinand drei Tage für seine Schwimmrunden belegt hat.
Weihnachten und Karpfen, diese Geschichte haben wir nie vergessen,
aber trotzdem gab es niemals mehr bei uns Weihnachten Fisch zu essen.
Frohes Fest!